Transatlantischer Zollstreit: Druck auf den EU-Binnenmarkt

US-Präsident Donald Trump setzt seinen konfrontativen Kurs fort und reagiert erneut mit drastischen Zöllen auf Produkte aus beispielsweise China und beeinflusst so die weltweiten Handelsbeziehungen. Trotz einer 90-tägigen „Zollpause“ bleibt die Gefahr einer Eskalation groß. Besonders betroffen von den neuen Maßnahmen sind exportorientierte Unternehmen in der EU. In einem Moment, in dem weltweit wirtschaftliche Stabilität benötigt wird, stellt sich die Frage nach einer angemessenen Reaktion der Europäischen Union.
Die Zölle sind nicht nur ungerechtfertigt, sondern gefährden auch die Stabilität der globalen Wirtschaft. Die EU hat bereits auf diese Bedrohung reagiert und umfassende Gegenmaßnahmen angekündigt. Um Verhandlungen mit den USA nicht unnötig zu belasten, werden wir das genaue Ausmaß der Reaktion zunächst offenlassen. Klar ist jedoch, dass eine eventuelle Vergeltung entschlossen und zielgerichtet ausfallen muss. Unsere Strategie sieht eine vernunftgeleitete Mischung aus bestimmtem Vorgehen, globaler Verantwortung für Stabilität und Beständigkeit sowie einer Vermeidung unnötiger Eskalationen vor.
Mit Blick auf diese Unsicherheiten ist es für die europäische Wirtschaft entscheidend, dass Maßnahmen ergriffen werden, um unsere Unternehmen zu schützen. es ist jetzt an der Zeit, neue Perspektiven zu schaffen. Das bedeutet in erster Linie, den innereuropäischen Wettbewerb zu stärken, indem der Binnenmarkt von bürokratischen Hemmnissen befreit und weiter vollendet wird. Nur durch eine entschlossene Entbürokratisierung kann Europa seiner Rolle als globaler Wirtschaftspartner gerecht werden. Darüber hinaus müssen neue Handelsabkommen geschlossen werden, um für die europäischen Unternehmen neue Wachstumsfelder zu eröffnen und die Abhängigkeit von einzelnen Märkten, wie dem US-Markt, zu verringern. Hier muss die EU als Ganzes ihre Kräfte bündeln, um einen echten Mehrwert für die Wirtschaft und die Menschen zu schaffen.
Die kommenden Monate werden für die europäische Handelspolitik entscheidend sein. Für mich als Abgeordneten ist klar, dass die nächsten Schritte Teil eines klaren Plans sein müssen, um die europäischen Unternehmen zu schützen und gleichzeitig neue Handelsmöglichkeiten zu erschließen. Europa muss sich auf seine eigenen Stärken besinnen und die Voraussetzungen für eine stabile und starke Wirtschaft schaffen. Ich werde mich für eine Vollendung des Binnenmarktes einsetzen, unnötige Bürokratie abbauen und den Handel mit aufstrebenden Märkten intensivieren. Nur wenn dies gelingt, wird Europa auch in einem globalen Handelsumfeld eine starke und eigenständige Rolle spielen können.