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18. September 2020

Runder Tisch zur Zukunft der Meyer Werft

Die Corona-Pandemie hat die Kreuzfahrtbranche mit voller Wucht getroffen: Wir reden hier über 90 Prozent Buchungsrückgang in diesem Jahr. Das kann keine Branche so wegstecken. Aktuell sind nur etwa 2,7 Prozent der Flotte unterwegs. Reedereien und Werften stehen vor riesengroßen Herausforderungen. Die Meyer Werft in Papenburg hat sich seit Monaten auf die Situation eingestellt – das wichtigste Rezept: Die Streckung des Auftragsbuchs. Seit Beginn sind Unternehmensleitung, Mitarbeiter, Gewerkschaft, Betriebsrat und die Politik im gemeinsamen Gespräch.

Zum runden Tisch war nun Wirtschaftsminister Bernd Althusmann nach Papenburg gekommen. Mit den vielen Akteuren haben wir die jetzige Lage des Unternehmens analysiert und Lösungswege gesucht. Während unserer Gespräche wurde schnell deutlich: Es muss jetzt verschiedene Maßnahmen geben, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten. Für die Zukunft der Werft braucht es jetzt schnelle Hilfen und einen Konsens zwischen allen Beteiligten, um Arbeitsplätze langfristig zu erhalten.

Die Meyer Werft hat für das Emsland, für Ostfriesland und ganz Niedersachsen eine überragende Bedeutung. Deshalb müssen wir auf allen Ebenen (Land, Bund, Europa) jetzt alles daransetzen, Maßnahmen zur Entlastung des Unternehmens zu ergreifen. Nur so können wir die Zukunftsfähigkeit der Werft in der aktuellen Pandemie sichern. Europa hat auf die Krise schnell und umfassend reagiert. Zunächst hat die EU die Beihilfevorschriften deutlich flexibilisiert. Land und Bund können den Werften helfen, ohne hier Probleme mit dem Wettbewerbsrecht zu bekommen. Das Europäische Parlament hat aber auch deutlich gesagt: Der Wiederaufbaufonds passt uns so nicht. Wir fordern ein eigenes Budget für den Bereich Tourismus in Höhe von 300 Millionen Euro. Und wir wollen, dass mehr in Forschung und Entwicklung investiert wird. Wir wollen kein Umverteilen von Steuergeld, sondern Zukunftsinvestitionen – wie beispielsweise in nachhaltige Schiffsantriebe.

Klar ist: Es müssen nun alle an einem Strang ziehen. Wir brauchen einen Standortsicherungsvertrag 2.0 bis zum Ende dieses Jahres!