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11. März 2016

Preiskrise im Schweinefleischsektor

Die Nachfrage nach Schweinefleisch schwächelt. Dementsprechend rutscht der Preis in ganz Europa in den Keller. Von dem erzielten Gewinn hinter der Ladentheke bleiben hinterher nur 20% für die Landwirte. Zurückzuführen ist dies auf die momentane Einkaufs- und Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels sowie das russische Embargo. Dieses Problem müssen wir lösen. In dieser Woche haben wir uns dazu mit dem Landwirtschaftskommissar Hogan ausgetauscht.

Landwirte stehen bei der Fleischproduktion unter starkem Druck. Durch erhöhte Kosten wie zum Bespiel für Futtermittel steigen die Kosten für die Unterhaltung der Tiere. Verkauft werden die Produkte im Lebensmitteleinzelhandel allerdings zum „Spottpreis“. 1kg Hackfleisch kostet im Schnitt um die zwei Euro. Diese sich immer weiter öffnende Schere zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreis im Schweinefleischsektor, momentan bei 0,70 ct/kg, ist für viele Landwirte nicht tragbar.

Fallende Preise sind zudem das Ergebnis des russischen Embargos. Vor gut einem Jahr fiel der zweitgrößte Schweinefleischimporteur für die EU weg. Rund 89.841 Tonnen zurückgebliebenes Schweinefleisch wurden Anfang Januar 2016 gemessen. Gerade für Niedersachsen ist das problematisch. Deutschlandweit werden die meisten Schweine in unserem Bundesland gehalten. Nach Schätzungen des Bauernverbands bedeutet der „Russlandeffekt“ ganz konkret für einen Schweinemäster (4.000 verkaufte Tiere pro Jahr) Erlöseinbuße von geschätzt 32.000 Euro. Damit hält dieses Thema die niedersächsischen Bauern schon länger in Atem. Bereits anlässlich der Grünen Woche hatte ich mich daher dafür ausgesprochen, das Russland-Embargo zu überdenken.

Nun haben wir uns auch im Parlament mit der Preiskrise befasst. Gemeinsam mit Landwirtschaftskommissar Hogan haben wir in dieser Woche über Lösungsmöglichkeiten gesprochen. Es gilt die Preise zu stabilisieren. Entscheidende Instrumente sind dabei die Rückgewinnung des russischen Marktes und eine verantwortungsvolle Politik durch die Lebensmittelindustrie. Auch brauchen wir wie 2015 ein neues und umfassendes Hilfspaket.