Nordseefischer können aufatmen: EU-Nordseeplan sichert Existenzgrundlage für viele Fischereibetriebe
„Wir haben die Grundlage geschaffen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Bestände und damit konstante Fangmöglichkeiten für den Fischereisektor“, fasst der Europaabgeordnete Jens Gieseke (CDU) das Ergebnis des in der heutigen Plenarabstimmung vom Europäischen Parlament verabschiedeten Nordseeplans zusammen.
Als Berichterstatter für die EVP-Fraktion hatte sich Gieseke von Anfang an für die Interessen der Fischer eingesetzt: „Die Fischerei ist für viele Familien an der Küste Arbeitsplatz und Existenzgrundlage zugleich. Um die meist kleinen Betriebe nicht zu überlasten, haben wir einfache und möglichst unbürokratische Regeln durchgesetzt. Statt in mehreren Einzelplänen ist erstmals in einem Plan klar geregelt, welche Arten künftig befischt werden dürfen“, hält der verantwortliche CDU-Mann fest. Für mehr Flexibilität sorge außerdem, dass die Fangmengen auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse schneller an die aktuelle Bestandssituation angepasst werden können.
„Für unsere Fischer ist das angenommene Ergebnis eine gute Nachricht. Auch in Zukunft darf der Fischfang in der Nordsee nicht übereilt und grundlos eingeschränkt werden. Das sorgt für Stabilität und bessere Planungssicherheit. Außerdem kann in Notsituationen, wie beispielsweise der vorübergehenden Stilllegung von Fischereifahrzeugen wegen schlechter Bestandssituation, finanzielle Hilfe durch den Europäischen Meeres- und Fischereifonds gewährt werden – dies sichert langfristig die Existenz der Nordseefischer“, erklärt der Europaabgeordnete die erfolgreiche Durchsetzung seines Hauptanliegens. „Insgesamt haben wir ein gutes Gleichgewicht zwischen ökologischen Zielen und dem Erhalt der Fischerei in der Nordsee gefunden“, so Gieseke über die aus seiner Sicht ausgewogene Vereinbarung.
Der „Mehrjahresplan für Grundfischbestände in der Nordsee und für die Fischereien, die diese Bestände befischen“ wurde im Sommer 2016 von der Europäischen Kommission vorgeschlagen und ist der erste Mehrarten-Bewirtschaftungsplan für dieses Meeresbecken. Ziel ist eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände. Der heute mit einer breiten Mehrheit durch das Europäische Parlament angenommene Text muss jetzt noch durch den Rat bestätigt werden.