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19. Januar 2016

Internationale Agrarmesse “Grüne Woche”: Jens Gieseke (CDU) sieht Landwirtschaft in Gefahr / Russland-Embargo überdenken

Für viele Landwirte geht es um die Existenz. Die Milchpreise sind im Keller und auch Schweinemäster mussten in der Vergangenheit deutliche Umsatzeinbußen verzeichnen. Für Jens Gieseke (CDU) gehören die Russland-Sanktionen und Gegensanktionen zu den Ursachen: “Noch vor zwei Jahren zählte Russland zu den wichtigsten Absatzmärkten für deutsche Lebensmittel. Heute ist Russland nicht einmal mehr auf der weltgrößten Agrarmesse “Grüne Woche” in Deutschland vertreten. Das sind warnende Signale, die wir sehr ernst nehmen müssen. Europa und Russland müssen sich gemeinsam für eine Normalisierung der Handelsbeziehungen einsetzen.”

Der Deutsche Bauernverband bezifferte den Schaden des Embargos für die deutsche Landwirtschaft zuletzt auf etwa eine Milliarde Euro. Laut Gieseke seien es dabei besonders die niedersächsischen Landwirte, die unter dem Russland-Embargo leiden. “In Niedersachsen setzen unsere Landwirte einen Schwerpunkt auf Schweinemast und Milchproduktion. Darin sind wir gut. Doch genau diese Zweige leiden erheblich unter den aktuellen Handelseinschränkungen”, so der Europaabgeordnete. Nach Schätzungen des Bauernverbands bedeutet der “Russlandeffekt” ganz konkret für einen Schweinemäster (4.000 verkaufte Tiere pro Jahr) Erlöseinbuße von geschätzt 32.000 Euro. Bei einem Milchbauern mit 75 Kühen und 600.000 kg Milcherzeugung lägen die Einbußen bei etwa 18.000 Euro.

Gieseke fordert daher eine erneute Annäherung zwischen Europa und Russland: “Für unsere Landwirte müssen wir Russland wieder als Partner gewinnen. Nicht nur auf der Grünen Woche.”

Straßburg/Papenburg, den 19. Januar 2016