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4. April 2016

Gieseke besucht Nordhorner Tierpark

Nordhorn. Bei einem Besuch des Nordhorner Tierparks informierte sich der Europapolitiker Jens Gieseke nun über die Arbeit der Einrichtung. Tierparkleiter Dr. Nils Kramer hatten den Abgeordneten eingeladen. Grund dafür war eine europäische Verordnung, die den deutschen Zoos aktuell zu schaffen macht. Gieseke setzt sich nun für unbürokratische Lösungen ein.

Gebietsfremde Tierarten stellen in Deutschland und der EU oftmals eine Gefahr dar. Sie verändern Lebensräume und verdrängen natürlich vorkommende Tierarten, so beispielsweise die Nutria – eine aus Südamerika stammende Nagetierart. Die eingewanderten Tierarten haben oftmals keine natürlichen Feinde und verbreiten sich sehr schnell. Das EU-Parlament hat zum Schutz der heimischen Tierarten aus diesem Grund die Verordnung 1143 erlassen. Die Zoos in Deutschland stellt diese jedoch vor großer Herausforderungen. Denn mit der Verordnung über die Prävention und das Management invasiver oder auch gebietsfremder Arten, sind sehr strenge Regelungen verbunden. „Wir als Zoos haben Probleme mit der Richtlinie, weil sie im Kern nicht das eigentliche Problemfeld – nämlich die wildlebenden Tiere trifft, sondern vor allem die Tiere in Zootierhaltung.“, so Kramer. Für die Zoos bedeutet dies einen hohen Mehraufwand. „Wir dürfen die Arten, die auf der Liste der invasiven Arten aufgeführt sind nicht mehr halten, nicht züchten und nicht transportieren.“ Kramer und Gieseke sehen dadurch die Artenvielfalt in den Zoos bedrüht. „Dies kann nicht Ziel der Verordnung sein“, so der Abgeordnete. „Wir sehen hier ein Problem europäischer Regelungen, bei denen die Zoos nicht ausreichend berücksichtigt wurden.“ Die Verordnung ziele auf die Tiere in freier Wildbahn, die eine Gefahr darstellten. Zoos seien aufgrund der hohen Schutzanforderungen kein besonderes Gefahrenpotential.

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Gieseke setzt sich deshalb für die Zoos ein. „Der Tierpark Nordhorn nimmt einen wichtigen Bestandteil beispielsweise in der Schuldbildung der Region ein.“ Unterrichte werden in den Zoo verlagert. Die Zooschule vermittelt den Kindern vor Ort einen lebendigen Biologieunterricht. „Auf diese wertvolle Arbeit können wir stolz sein. Während meines Besuchs konnte ich mich von der Qualität und der Verantwortung im Tierpark überzeugen.“

Der Abgeordnete setzt sich nun auf die Zusammenarbeit. „Dr. Nils Kramer und ich werden zusammenarbeiten, um in Brüssel, Berlin und Hannover für unbürokratische Lösungen einzutreten.“ Dazu habe erzunächst einen Termin bei der Kommission anberaumt, in dem Kramer und die deutschen Zooverbände ihre Position und ihre Bedenken vortragen können. Gieseke ist es wichtig, dass Ausnahmen klar formuliert werden, damit der Tierpark auch weiterhin seinem Bildungsauftrag gerecht werden kann. „Wichtig ist es nun, eine praktische und unbürokratische Lösung zu finden, um so tolle Orte wie den Tierpark in Nordhorn nicht zu belasten“.