Europäischer Schiffbau
Papenburg. Das Fitfor55-Paket der Europäischen Union will die EU bis 2050 klimaneutral machen. Bis 2030 sollen 55 % CO2-Emissionen reduziert werden. Der Europaabgeordnete Jens Gieseke (CDU) sieht die Papenburger Meyer Werft gut gerüstet.
Mit der LNG-Technologie habe die Werft einen ersten Schritt getan. „Wir investieren weiter in Forschung und Entwicklung“, so Werftchef Bernard Meyer.
Der Emsländer Gieseke skizzierte die Herausforderungen aus seiner Perspektive: „Wir müssen uns ambitionierte Ziele setzen beim Klimaschutz, aber gleichzeitig müssen wir auch Industrieland bleiben.“ Es helfe dem Klima nicht, so Gieseke, wenn sich die Produktion ins Ausland verlagere.
Reinhard Lüken ist Hauptgeschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik. Er pflichtete Gieseke bei: „Wir sehen nicht erst seit der Pandemie einen starken Rückgang im Europäischen Schiffbau.“ Diese Entwicklung müsse man umkehren. Andernfalls gingen Know-how und Schiffbaukapazitäten verloren.
Gieseke forderte ein Bekenntnis: „Es muss doch gerade jetzt in unserem Interesse sein, einen starken Schiffbau in Europa zu haben.“ Eine Abhängigkeit von Asien sieht er kritisch. Die Anliegen des deutschen Schiffbaus wolle er deshalb in die Verhandlungen um das große Klimapaket der EU einbringen.
Foto (von links): Jochen Zerrahn, Bernard Meyer, Jens Gieseke und Reinhard Lüken (Foto: Büro Gieseke)