Europäischer Plan zur Krebsbekämpfung
Jährlich sterben rund 1,3 Mio. Menschen in Europa an Krebs. Dieser Erkrankung hat das Europäische Parlament jetzt aber mehr als je zuvor den Kampf angesagt. Der Sonderausschuss für Krebsbekämpfung (BECA) hat nun den Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung verabschiedet.
Der Plan sieht vor, dass der Einsatz von krebserregenden Stoffen wie Chemikalien, Nikotin oder Alkohol in Verbraucherprodukten eingeschränkt wird. „Es waren lange und strittige Verhandlung, aber insgesamt haben wir einen guten Kompromiss gefunden“, so Jens Gieseke, CDU-Europaabgeordneter und Mitglied im BECA-Ausschuss. Neben Ansätzen zur Prävention verfolgt der Plan zur Krebsbekämpfung auch Maßnahmen, die der Krebsforschung und den Patienten selbst helfen sollen. „Als EVP-Fraktion haben wir sehr dafür gekämpft, das ,Recht auf Vergessen‘ der Patienten in den Bericht mit aufzunehmen“. Patienten sollen dann 10 Jahre nach überstandener Krebserkrankung EU-weit die Möglichkeit haben, den Eintrag aus ihren Krankenakten zu löschen. Außerdem wurden ein gerechter Zugang zu medizinischer Krebsversorgung und erweiterte Krebs-Screening Möglichkeiten beschlossen.
Unzufrieden ist Gieseke mit den Kompromissen bezüglich des Alkoholkonsums. „Der Bericht verurteilt jegliche Form des Alkoholkonsums – auch das gelegentliche Glas Wein oder Bier. Ich habe mir eine stärkere Differenzierung zwischen moderatem, schwerem und schädlichem Alkoholgebrauch gewünscht. Es ist nicht die Aufgabe der Politik, grundsätzlich Alkoholkonsum zu verbieten“.
Mit der Abstimmung endet auch das Mandat des BECA-Ausschusses, der nur für die Bearbeitung des Krebsplans gegründet wurde. Anfang des nächsten Jahres wird der Bericht dann dem Plenum vorgelegt. Dort wird er erneut diskutiert und abgestimmt.