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20. April 2018

EU-Abgeordneter Gieseke trifft Senioren Union

Leer. Über 300 Millionen Euro gibt die Europäische Union im Jahr für den Schutz der Außengrenzen aus. Das berichtete der Europaabgeordnete Jens Gieseke bei einer Veranstaltung der Senioren-Union Leer. Kürzlich hatte Bundesminister Jens Spahn eine Aufstockung der Grenzschutztruppen auf 100.000 Beamte gefordert.

Jens Gieseke war skeptisch: „Der Grenzschutz ist eine wichtige Aufgabe und wir haben das viel zu lange vernachlässigt. Deshalb sollte man jetzt aber nicht mit utopischen Zahlen um sich werfen.“ Richtig sei, dass die Europäische Union die Aufgabe des Grenzschutzes in den Fokus rücken muss. „Wir können die offenen Grenzen in der EU nur dann auf Dauer halten, wenn wir an den Außengrenzen wissen, wer zu uns kommt.“

Gieseke ging damit auf die Fragen der Leeraner Senioren ein, die von dem Europaabgeordneten Antworten auf eine Fülle von Themen erwarteten. Gieseke stellte sich der Diskussion und blickte auch nach vorne: „In etwa einem Jahr wird das Europäische Parlament neu gewählt. Diese Wahl wird aufgrund des Brexits unter einem besonderen Fokus stehen.“

Der emsländische Abgeordnete ging intensiv auf das Ausscheiden der Briten aus der Europäischen Union ein. „Hier haben Populisten mit einfachen Parolen die Leute zur Brexit-Abstimmung überzeugen können. Politik ist aber komplexer.“ Der Abgeordnete wies dabei auf die Zukunft im Bereich der Fischerei hin. Hier zeige sich, dass die Briten zwar grundsätzlich aus gemeinsamen Fischereiabkommen aussteigen könnten, sie aber dann den Zugang zum Europäischen Binnenmarkt nicht weiter verlangen könnten. „Sie können vielleicht mehr fischen, sie werden den Fisch aber nicht mehr im Europäischen Binnenmarkt veräußern können.“

Heiko Müller hatte als Vorsitzender der Senioren-Union das Treffen organisiert. „Der Austausch mit unserem Abgeordneten ist uns besonders wichtig. Wir wissen, dass Jens Gieseke sich auch kritischen Fragen stellt, Antworten gibt und sich für die Belange der Region in Brüssel einsetzt.“ Der Abgeordnete versprach, das auch weiter zu tun und bat die Senioren-Union um Mithilfe: „Wir brauchen heute mehr denn je Menschen, die für die Vorteile der Europäischen Union werben. Dabei geht es um den Binnenmarkt, um Freiheit, um Wohlstand und um Chancen, die wir heute nicht verspielen dürfen.“