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21. April 2016

Elektrofischerei – Gieseke fordert EU-Kommissar zu Stellungnahme auf

Greetsiel/Ditzum/Brüssel. In einer Sitzung des Umweltausschusses im Europäischen Parlament hat der für Ostfriesland zuständige Abgeordnete Jens Gieseke (CDU) nun Fischereikommissar Karmenu Vella aufgefordert, versprochene Forschungsergebnisse vorzulegen. In der Debatte ging es um die Elektrofischerei. In vielen Gesprächen mit Fischern an der deutschen Nordseeküste hatten diese den Abgeordneten auf die grenzübergreifende Schieflage aufmerksam gemacht: Während die Deutschen 13 Lizenzen zu Forschungszwecken vergeben haben, sind es in den Niederlanden 84 Lizenzen. Die niedersächsischen Fischer beispielsweise aus Greetsiel oder Ditzum sehen darin eine Bedrohung.

Bei der Anwendung von Elektrofischerei wird zum Fischfang elektrischer Strom eingesetzt. Mit dieser Methode sind unter Umständen Fische leichter zu lokalisieren und zu fangen. Die ökologischen Folgen der Elektrofischerei allerdings sind noch nicht vollends erforscht. Gerade deshalb hatte die EU-Kommission Pilotprojekte zugelassen. Nun aber zeigt sich, dass der für letzten Sommer versprochene Forschungsbericht noch nicht vorliegt.

Gieseke hat diesen Missstand nun deutlich angesprochen: „Der Bericht ist mir und den anderen Ausschussmitgliedern zum Sommer letzten Jahres zugesagt worden. Wenn Forschungsprojekte angelegt werden, dann muss die Kommission diese auch eng überwachen und die Ergebnisse einfordern. Ansonsten müssen die Lizenzen zurückgegeben werden.“ Gieseke hatte schon im letzten Jahr mehrere Gespräche in der Europäischen Kommission geführt. Dort allerdings sieht man eher die niederländischen Nachbarn in der Pflicht. Auch der maltesische Kommissar Vella hatten in seiner Antwort auf die Komplexität der Materie verwiesen und weitere Untersuchungen angekündigt. Für den Abgeordneten Gieseke ist diese Antwort ungenügend: „Wir brauchen jetzt endlich Klarheit über den Stand des Forschungsprojektes, denn sonst wird aus einem Pilotprojekt ein Dauerzustand. Und das gefährdet die deutsche Nordseefischerei.“

Foto: Jens Gieseke (CDU) im Umweltausschuss (Foto: Europäisches Parlament)